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Heimathalle und davor ein Denkmal für engagierte Bürger – Warum Heimat und Engagement zusammengehören

04 Feb
4. Februar 2019

196/ Februar 2019
Guten Tag,
wer mehr zum Thema „Heimat“ lesen will ,der sollte sich im Netz die aktuelle Ausgabe der Zeitung des Deutschen Kulturrates „Politik und Kultur“ Nr.1/2 2019 anschauen. Viele Autoren, viele Argumente. Der Titel zeigt eine Torte (eines achtjährigen Kindes?) und die Überschrift „Heimat-Identität – Zwischen Orten, Traditionen und Politik S.17 bis 27“. Der Aufmacher-Beitrag von Aleida Assmann, „Verortung von Raum und Zeit, Heimat wird in vielen Formen erlebt und tradiert“ steht direkt darunter.
Mein Beitrag „‚Heimathalle‘ und ein Denkmal für engagierte Bürger davor“ steht auf S.25 der Ausgabe.

Hier der der Link zur Gesamtausgabe.

Empfehlen möchte ich auch den Beitrag von Rupert Graf Strachwitz, der das Thema in weiter historischer Perspektive angeht. Auf mein Buch verweist er.

Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge

„Heimathalle“ und ein Denkmal für engagierte Bürger davor
Ein Vorschlag zur Diskussion

Nehmen wir an, es gäbe am Wohnort der Leserin, des Lesers die Absicht der politisch Verantwortlichen, den neuen Theaterbau „Heimathalle“ zu nennen. Nehmen wir außerdem an, eine Bürgerinitiative forderte, ein Denkmal für Ehrenamtliche zu errichten. Zu beiden Plänen sollen die Bürger befragt werden. Würden Sie mit „Ja“ oder „Nein“ stimmen? Vielleicht wären Sie ja auch für das eine und gegen das andere Projekt. Ich stelle die Argumente vor und dann meine Position.
Beim ersten Nachdenken erscheint der Begriff „Ehrenamt“ zwar ein bisschen verstaubt, aber ehrenwert. Die Bezeichnungen „Freiwilligenarbeit“ und vor allem der wegweisenden Enquetekommission des Deutschen Bundestages 2002 folgend der von ihr präferierte Begriff „Bürgerschaftliches Engagement“ sind vielen Menschen und Institutionen mittlerweile deutlich lieber. Freiwillig, nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet, mit positivem Effekt für Dritte, im öffentlichen Raum stattfindend –das sind von der Kommission herausgearbeitete Charakteristika bürgerschaftlichen Engagements, das in der Regel gemeinschaftlich und kooperativ ausgeübt, der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und am Gemeinwohl orientiert sein soll. Zu diesem Engagement gibt es verschiedene empirische Erhebungen. Den Goldstandard Read more →

Verbände-Verortung, Ein Gespräch mit Ulrich v. Alemann

24 Jan
24. Januar 2019

Blog 195/ Januar 2018

Guten Tag,
der Düsseldorfer Hochschullehrer Ulrich v. Alemann ist einer der führenden Experten zum Themenfeld Parlamentarismus, Lobbyismus und Verbände. Über unser Gespräch habe ich im Vorspann geschrieben: „Ein Larifari-Gespräch liest sich anders“. Dazu stehe ich. Der sechsseitige Text ist erschienen im Verbändereport Nr.8/2018. Aber prüfen Sie selbst.

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
2018-VR-09-Interview Alemann

Hebron als Symbol der Unverträglichkeit, Israel und Palästina wollen keine Versöhnung

07 Jan
7. Januar 2019

Blog 194/2019

Willkommen im jüdischen Hebron

Guten Tag,
gestern nochmals mit Freunden, die auch gerade in Israel waren, über die Chancen einer friedlichen Einigung zwischen Israel und Palästina diskutiert. Was hätten beide Staaten von einer Einigung für Vorteile, sei es in der Zwei-Staaten-Lösung, sei es in einem Staat? Am Beispiel von Hebron lässt sich die obwaltende Engstirnigkeit demonstrieren. Abraham, der Urvater, wird mit zwei streng von einander getrennten Zugängen verehrt.Abraham, der Urvater der Muslime versus Abraham, der Urvater der Juden.

Für Schutz ist gesorgt

Jan und Aleida Assmann haben in ihrer Rede zur Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels zu Hebron als Weltkulturerbe deutliche Worte der Kritik gefunden. Die Geschichtsvergessenheit ist dieses Mal auf palästinensischer Seite.

Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge

Hier der Redeausschnitt (die gesamte Rede ist im Netz):

Shared heritage?

Die Grenzen von Kulturen – das möchten wir hier noch einmal betonen – sind durchlässig. Die Dolmetscher gehören zu den ältesten Berufen der Welt, sie haben die Händler auf ihren Routen begleitet. Kulturen überschreiten Grenzen durch den Import und Export von Büchern, durch Übersetzungen, Aneignungen und Umdeutungen. Durch Kontakt mit anderen Kulturen verwandeln sie sich, gehen ineinander über, inspirieren und modifizieren sich gegenseitig. Sie lassen sich weder stillstellen noch in nationale Grenzen einsperren.

Zum kulturellen Gedächtnis gehören aber nicht nur Bücher und heilige Texte, sondern auch Denkmäler, Landschaften und Orte. Ein aktuelles Beispiel ist Hebron, die größte Stadt im Westjordanland, das von Israel besetzt ist. Vor einem Jahr hat die Stadt einen Antrag auf Read more →

Wie der weinende Kater vom Baum kam-

05 Jan
5. Januar 2019

Blog 193/Januar 2019
Guten Tag,

Ist es nicht schön, das neue Jahr mit einer ermutigenden Geschichte zu beginnen, die zudem noch wahr ist? (was man aktuell betonen muss) Auf der Nachbarschaftsplattform nebenan.de in der Nachbarschaft Gonsenheim – Ost meldete Nachbarin Sonja, ein schwarze Katze mit weißen Flecken sitze auf einer Kiefer traue sich offenbar nicht herunter. Ob jemand wisse, wie das weinende Tier gehöre? Wir wiederum machten uns Sorgen, weil unser Kater mit dem originellen Namen „Kater“ schon länger aushäusig war als üblich, nämlich fast zwei Tage und eine Nacht. Es klingelte, und unsere Nachbarn von gegenüber, alarmiert von Sonja, fragten, ob wir eine Katze vermissen. Wie es dann weitergeht, berichte ich hier (und auf der Nachbarschaftsplattform nebenan.de mit großem Dank)
Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen für 2019
Henning v. Vieregge

P.S. Ich bin Botschafter von nebenan.de und fühle mich durch diese Geschichte in meiner Unterstützung der Plattform bestätigt.

Liebe Sonja, Dir und allen anderen an der Rettungstat Beteiligten herzlichen Dank . Eine konzertierte Nachbarschaftsaktion in drei Akten: Erstens erfuhren wir auf dem Nachbarschaftsweg, dass unsere Katze, die wir schon vermissten, hoch auf einer Kiefer auf dem Kinderspielplatz in der nächsten Straße sitzt und sich nicht runtertraut. Zweitens besorgte ein Nachbar, den ich angesprochen hatte, von seinem Nachbarn eine lange Leiter, weil seine zu kurz war. Er stieg auch hoch, was aber den Kater nur veranlasste, noch höher in den Baum zu steigen. Die mittlerweile angerufene Feuerwehr verwies darauf, dass Katzen zumeist irgendwann selber herunterfinden. Sollte das Tier bis morgen nicht herunter sein, könnten wir nochmals anrufen. Derweil jammerte das Tier weiter auf seinem schwankenden Ast, etwa neun Meter hoch. Drittens dann die Rettungstat durch meine tapfere Frau, Angela, der der Kater nach langem Zureden einen beherzten Zugriff erlaubte und sich die Leiter Stufe um Stufe herunter eng an sie halten ließ. Alle zitterten nach der Rettung, insbesondere die Retterin und das gerettete Tier, das nun nach ausgiebigem Fressen glücklich in seinem Pappkarton sitzt und hoffentlich gelernt hat, einen Baum nicht nochmals höher zu klettern als er sich hernach heruntertraut. Aber wer kennt schon die möglicherweise dramatische Geschichte dazu? Nochmals großen großen Dank an alle Beteiligten!!

Vision-warum und wie eine katholische Kirchengemeinde zu ihr kam

15 Dez
15. Dezember 2018

Blog 192/Dezember 2018

Guten Tag,
für das Hessische Pfarrblatt habe ich mir das Buch von Susanne Degen und Andreas Unfried herausgegebene Buch “ X XL – Pfarrei, Wie Menschen Kirche entwickeln“ genauer angeschaut. Die Pointe ist, es handelt sich um ein Buch von katholischen Haupt- und Ehrenamtlichen aus Steinbach und Oberursel bei Frankfurt. Ein Buch also, bei dem evangelische Christen von katholischen Christen lernen können. Und Nicht-Christen übrigens auch. Denn die Frage, wie man aufgeschlossen und intelligent einen Visionsprozess durchführt, interessiert nicht nur Kirchengemeinden. Jeder Sportverein, jede Schule, jedes Krankenhaus und jedes Altersheim, zusammengenommen jeder Verein, jede Institution fragen sich, wer sie sind und wie sie dies, nachdem sie es selber begriffen haben, anderen begreifbar machen. Auf der Suche nach Sympathie, Mitgliedern, Kunden, Klienten und Unterstützung. Der Text ist nachlesbar im hessischen Pfarrblatt Nummer sechs vom Dezember 2018, im Netz verfügbar.
Mit vorweihnachtlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
XXL und nah am Menschen – wie soll das gehen?
Susanne Degen, Andreas Unfried (Hg.), XXL Pfarrei – Wie Menschen Kirche entwickeln, echter Verlag Würzburg 2018, 287 Seiten, 19,90 €

Zugegeben, bei diesem Buch bin ich voreingenommen. Und zwar positiv. Denn in dem von Susanne Degen und Andreas Unfried herausgegebenen Werk von knapp 300 Seiten wird der Visionsprozess in einer katholischen Doppelgemeinde, nämlich Steinbach – Oberursel bei Frankfurt, beschrieben, den ich nicht nur kennengelernt, sondern an dem ich mich auch partiell beteiligt hatte: als evangelischer Interviewer überzeugt von dessen Originalität. Ich hatte zuvor einige Visionsprozesse miterlebt und mitgestaltet und bin der Überzeugung, dass es für jede Institution, auch Kirchengemeinden, ausgesprochen empfehlenswert ist, sich einem solchen Prozess zuzumuten. Allerdings nur unter zwei Voraussetzungen: Das Ergebnis soll erstens Menschen helfen, sich zu orientieren, es soll anspruchsvolle aber erreichbare Ziele setzen. Das ist ein Kunststück, zugegeben. Denn sind die Ziele allzu leicht erreichbar, ist der Begriff Vision unangebracht. Dann sind zwar Erfolgserlebnisse erzielbar, aber sie hinterlassen keine nachhaltige Stärkung. Sind die Ziele jedoch praktisch nicht erreichbar, geht es denen, die sie anstreben, wie Hunden, denen die Wurst kurz vor dem Zuschnappen immer wieder weggezogen wird. Dann sagt man sich irgendwann, veralbern könne man sich auch selber und der erwünschte Aufbruch bleibt stecken.
Die zweite Voraussetzung einer überzeugenden Vision ist die Anlage der Visionsfindung als breiter Prozess und zwar von Anfang an. Man kann sich anschließend darüber streiten, Read more →

Gutenberg und Mainz: „Da muss mehr passieren“

06 Dez
6. Dezember 2018

Blog 191/ Dezember 2018

Guten Tag,

seitens der Gutenberg-Stiftung Mainz wurden mir Fragen gestellt. Die Kurzform des Interviews ist auf Facebook nachzulesen.
Hier die ausführliche Version.
Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge

Herr von Vieregge, erzählen Sie zuerst etwas von sich.

Ich habe erst Jura studiert und bin dann auf Politologie umgestiegen. Damals noch im friedlichen Bonn habe ich mich in der Studentenpolitik engagiert und mitbekommen, wie die sogenannte 68er-Generation tickt, obwohl ich selbst auf der gemäßigten Seite stand. Beruflich habe ich zwischen Lehre, Journalismus und Werbung geschwankt, bin schließlich aber durch Freunde aus der Studentenpolitik bei Verbänden gelandet. In dieser Zeit waren die Un-ternehmer verunsichert, als sie sich mit einer kommunistischen Entwicklung in Westeuropa konfrontiert sahen – und dann waren wir Politologen plötzlich gefragt, um ihnen die Welt zu erklären.
Die Arbeit bei den Verbänden wurde mit der Zeit aber etwas eintönig, vor allem die jährlichen Tarifauseinandersetzungen, und ich habe mit einigen Freunden in einer Studiengruppe an Projekten im Bereich Bildung gewirkt – z. B. die Förderung von Mädchen in technischen Be-rufen oder bessere Ausbildungen für junge Türken. Nachdem ich bei dieser Arbeit mein be-rufliches Potential ausgeschöpft sah, bin ich als Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Werbe- und Kommunikationsagenturen GWA tätig gewesen. Als ich dort ausgeschieden bin, habe ich mir überlegt: „Was machst du jetzt mit der Situation?“ Und so sind bis heute Bücher, eine CD und viele Vorträge entstanden.
Ich bin mit Dr. Angela Westerburg verheiratet, habe vier Kinder und sieben Enkel.

Aus der Bürgerinitiative Gutenberg sind Sie bereits bekannt – wo oder wie haben Sie sich bisher engagiert?

In der Wissenschaft wird gerne davon ausgegangen: Einmal engagiert, immer engagiert – und umgekehrt! Das erste mag stimmen – Ich zähle zu den Menschen, die schon immer nebenbei etwas getrieben haben: Von der Schülerzeitung und der studentischen Politik, dem Kirchenvorstand, dem Kirchentag, bis hin zur Mitarbeit bei der Aktion Gemeinsinn und der Stiftung Mitarbeit, bei beiden war ich auch in der Führung, und nun bei der Bürgerinitiative. Der Umkehrschluss stimmt dagegen nicht und das finde ich interessant. Man kann nämlich Leute auch in meinem Alter noch für öffentliches Engagement aktivieren. Und das hat sich gerade bei der Arbeit um das Thema Bibelturm bewahrheitet – viele, die vorher nichts Derartiges gemacht haben, haben sich entschlossen: ‚Bei dieser Sache mache ich jetzt mit!‘ Read more →

© Copyright - Henning von Vieregge