Meine nächsten Termine
- 19.07.2024: Vorstellung des neuen Seminarprogramms ZWW Uni Mainz
- 22.07.2024: RC Camberg-Idstein, „Unter der Glückshaube“
- 30.07.2024: Augustinum Königstein, „Unter der Glückshaube“
87/März 2015
Guten Tag,
wer sich bürgerschaftlich engagiert, kann dabei viel lernen. Noch mehr lernen diejenigen, die die Reflektion über das, was im Engagement mit ihnen und den anderen (den Empfängern, der Institution, der Gesellschaft) passiert, von vorneherein einbauen. Vordenken, beobachten, nachdenken. Die Amerikaner sprechen von Service Learning und praktizieren dies an Schulen und Hochschulen. Also heißt Lernen durch Engagement auch in Deutschland Service Learning und wir d an Schulen und Hochschulen angeboten, leider noch eher tröpfelnd als flächendeckend. Wir im Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben uns gedacht, dies ist auch etwas für Alt-Studierende. Und besonders reizvoll im Zusammenspiel mit Studierenden. Und da bot sich -an der Mainzer Uni gibt es engagierte Studenten aber kein Service Learning- die European Business School in Oestrich-Winkel an, denn dort ist Service Learning ein Angebot, das jeder Studierende mal zu durchlaufen hat. Aber unter welchen Bedingungen klappt das Zusammenspiel von Generationen? Darum soll es in der „Werkstatt“ gehen. Bitte lesen Sie sich das Angebot durch und machen Sie davon Gebrauch: durch Selbstanmeldung oder Weitergabe. Vielen Dank.
Mit besten Grüßen
Henning v.Vieregge
Einladung zur (unverbindlichen) Auftaktveranstaltung:
Service Learning im Tandem– Ein Angebot für Studierende des 3. Lebensalters
Mittwoch, 22. April 2016, 16-18 Uhr, Raum Professorenhaus auf dem Universitätsgelände
Verbinden Sie Lernen und Engagement: Fast jeder Vierte aus der 68er/Babyboomer Generation würde gern freiwillig etwas für Dritte tun. Oder das Engagement verstärken. Voraussetzung: ein geeignetes Angebot.
Wir wollen Ihnen reizvolle Angebote präsentieren und gleichzeitig ein (kleines) universitäres Begleitprogramm und die Verbindung mit Jüngeren im Projekt anbieten. Sie können aber auch ein Projekt, in dem Sie bereits arbeiten, vorstellen und Mitstreiter/innen suchen.
Erläutert wird das Konzept „Service Learning“.(SL) . Hier verlassen die Studierenden den Campus, um in einem begrenzten Umfang von 20 Std. bis 40 Stunden innerhalb eines Semesters sozial oder gesellschaftlich tätig zu werden. SL hilft, die Erfahrungen im Projekt hinsichtlich ihrer Bewertbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Zusammenhänge zu reflektieren. Dabei spielt der Umgang mit Werten und Wertekonflikten und mit den eigenen kognitiven Grenzen eine wesentliche Rolle. Die selbstständige Akquise eines geeigneten Engagements ist Teil des Programms. Wir vermitteln jedoch gerne die Teilnehmer z.B. an einen der folgenden Services:
Lernziele des Seminars sind eine Steigerung der eigenen Selbstwirksamkeit, die Entdeckung von fremden Lebenswelten und ein bewussterer Umgang mit Werten und Wertekonflikten durch das Erfahrungslernen. Wir wollen in diesem Seminar untersuchen, was mit uns passiert, wenn wir uns stärker für ein gesellschaftliches Thema engagieren als bisher. Welche Konflikte treten dabei auf, welche Wandlungen finden statt und wie kann man strategisch damit umgehen?
Dabei soll der Versuch unternommen werden, jüngere und ältere Studierende in Teams zusammen zu führen und dabei die Besonderheiten eines solchen generationsübergreifenden Zusammenwirkens herauszuarbeiten.
Der genaue Ablauf wird in der Auftaktveranstaltung diskutiert und mit denen, die sich engagieren wollen, vereinbart. Die Teilnahme an der Startveranstaltung verpflichtet Sie zu nichts. Eine Anmeldung beim ZWW ist nicht notwendig, eine vorherige Kontaktaufnahme würde uns aber helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Henning von Vieregge, ZWW, henningvonvieregge@gmail.com , T. 0172 7825430
Dr. Marcus Kreikebaum, EBS Oestrich-Winkel, marcus.kreikebaum@ebs.edu
86/März 2015
gastbeitraege_aktiongemeinsinn_150128
Guten Tag, die Aktion Gemeinsinn stellt ihre Tätigkeit ein. Schlusspunkte sind eine Veranstaltung in Bonn am 30. April und die Herausgabe eines Abschiedsbuchs mit den Kampagnen zur Förderung des Gemeinsinns aus über 50 Jahren. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion unter Hinzuziehung externer Experten über die Chancen einer Kommunikation per Pro-Bono-Anzeigen durch eine voll ehrenamtlich arbeitende, notorisch unterfinanzierte NGO . Die Hauptgründe dafür, nicht mehr weiterzumachen, stehen in einem Beitrag von mir -ich bin einer von zwei Vorsitzenden- , der im aktuellen Verbändereport sowie dann später im Abschiedsbuch erscheint.
Siehe auch:
Aktion Gemeinsinn: Themendossier zum Ende einer Initiative
Mit Beiträgen von Dr. Henning von Vieregge, Ulrich Schmid, Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast und Prof. Dr. Carl-Christoph Schweitzer
in:Wegweiser Bürgergesellschaft (E-Letter) 1/2015
http://www.buergergesellschaft.de/fileadmin/pdf/gastbeitraege_aktiongemeinsinn_150128.pdf
Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge
Beitrag 82/ Februar 2015
Guten Tag,
und wieder ein Gastbeitrag: Von meinem Freund aus Bonner Politologenzeit, Ulrich von Alemann, Professor an der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf. Er gießt Wasser in den Wein mit dem Etikett „Hauptsache vernetzt“. Gilt die Putnamsche Feststellung vom Wert des Sozialkapitals grenzenlos, wonach Kommunikation Vertrauen schafft und Vertrauen gesellschaftliche Stabilität? Wer aus einer Fasnachts- resp. Karnevalsstadt kommt, wie der große Soziologe Erwin Scheuch aus Köln, der mag mit ihm fragen, ob es nicht doch einen gewichtigen Unterschied zwischen Vernetzung und Klüngel gibt und damit eine demokratisch notwendige Unterscheidung zwischen schädlichem und nützlichem Sozialkapital-Wachstum. Auch hier ist qualitatives Wachstum besser: Wachstum, das geeignet ist, Klüngelwirtschaft aufzubrechen.
Über Fachkreise hinaus erlangte Scheuch Bekanntheit durch die Themen, die ihn seit den späten 1980er Jahren beschäftigten: Parteienfilz, Ämterpatronageund politische Korruption; besonders am „kölsche Klüngel“ untersuchte er dessen Auswirkung auf das Parteiensystem. Scheuch veröffentlichte dazu, zusammen mit seiner Frau, zahlreiche Bücher, unter anderem die populär gehaltenen Titel: „Cliquen, Klüngel und Karrieren“ und „Bürokraten in Chefetagen“ (Quelle: Wikipedia)
Hier in Mainz spricht man von „Handkäs-Maffia“, die die Stadt regiere.
Lesen Sie, was Ulrich v. Alemann zu diesem Themenkomplex meint.
Das Tor, Düsseldorfer Jonges_2_2015_81. Jahrgang_S.15 (1)
Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge
81/ Januar 2015
Guten Tag,
da es gerade (Beitrag 79,80) um das Thema „Leserbrief“ geht: Können Leserbriefe besser sein als die Kommentare der Meinungsprofis? Ich schlage vor, die Antwort am Leserbrief des Wormser Bürgers Ludger Sauerborn zu suchen. Der nachfolgende Text erschien in der AZ vom vergangenen Samstag auf der Leserbriefseite:
Leserbrief zum Artikel „Wer ist das Volk?“ am 07.01.15
Gestern habe ich in einem Bericht Ihrer Zeitung über die Köpfe der Pegidabewegung zum x-ten mal gelesen, dass Lutz Bachman wegen Diebstahls und Drogendelikten vorbestraft ist. Über die einzige Frau im zwölfköpfigen Organisationsteam von Pegida erfahre ich wörtlich: „Laut Medienberichten ist die Blondine 36 Jahre alt…“.
Man stelle sich einmal vor Ihre Redakteure hätten nach der Wahl von Simone Peter zur Parteivorsitzenden der Grünen geschrieben: „Die Blondine ist 47 Jahre alt.“ Es hätte einen Sturm der Entrüstung gegeben.
Wenn aber die Pegidabewegung diffamiert werden soll, scheint jedes auch noch so unseriöse journalistische Mittel erlaubt. Da werden Ressentiments aus der untersten Schublade schenkelklopfender Stammtische beim Leser zu wecken versucht.
Wäre es nicht Aufgabe einer seriösen Zeitung statt eine Bewegung wie Pegida mit allen Mitteln zu diffamieren, über die Bewegung objektiv zu informieren und sich den Leser selbst ein Urteil bilden zu lassen!
Dazu gehört meiner Meinung nach die 19 Thesen der Pegida den Lesern zugänglich zu machen. Dann kann sich jeder mündige Leser Ihrer Zeitung selbst fragen: Was halte ich davon für richtig? Was für falsch? Ist irgend was rechtsradikal oder gar verfassungswidrig? Oder bin ich gar mit allem was da gefordert wird einverstanden? Und schließlich kann sich der Leser eine eigene begründete Meinung bilden. Mir scheint, genau da vor haben aber viele Politiker und Medienvertreter Angst.
Und falls ein Leser jetzt gerne reflexhaft eine der stets griffbereiten Diffamierungskeulen gegen mich schwingen möchte: Ich bin weder eine ungebildete „Dumpfbacke“ noch ein „Nazi im Nadelstreifen“, noch „ausländerfeindlich“, noch ein „abstiegsbedrohter Globalisierungsverlierer“. Ich bin Gründungsmitglied der Grünen und seit über 35 Jahren in verschiedenen Funktionen für diese kommunalpolitisch aktiv. Und ich lebe sehr glücklich mit meiner chinesischen Frau und vier Kindern in einer multikulturellen Patchworkfamilie.
Brief 80/Januar 2014
Guten Tag,
die Diskussion um (Nicht-) Kommunikation mit Leserbriefschreibern kann fortgesetzt werden. Der Bundesverband der Zeitungsverleger BDZV, Berlin, nennt Beispiele aus seiner Sicht gelungener Kommunikation zwischen Redaktion und Leser. Hier der Brief:
Wir haben zu dem – spannenden – Thema leider keine quantifizierbaren Erkenntnisse. Mindestens zehn Zeitungen beschäftigen einen Ombudsmann/eine Ombudsfrau, die sich auch um Anfragen der Leser kümmern und Themen aufgreifen. Wohl am bekanntesten dabei ist Anton Sahlender, der dies Amt seit vielen Jahren für die Main-Post in Würzburg ausübt, mittlerweile aus dem Ruhestand heraus.
Die großen Titel haben, soweit die Anmerkungen online und zentral eingehen, zumindest eine automatisierte Antwort und beschäftigen eine eigene Leserbriefredaktion. Angesichts der Masse der eingehenden Briefe und Mails kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass wirklich jeder Absender eine Antwort erhält, zumal die Schreiber zum Teil sehr fordernd sind….(folgt ein Beispiel, das aber nicht veröffentlicht werden soll)
Leserbriefe (und Kommentare, soweit sie nicht von Trollen stammen) sind unbedingt ein Mittel der Leser-/oder heute besser Publikumsbindung. Obendrein können sie auch zur Themenfindung beitragen. Aber auch hier enden die Möglichkeiten jenseits der mechanischen Eingangsbestätigung bei der Zahl der geschulten Mitarbeiter, die für die Bearbeitung und Beantwortung eingesetzt werden können. Wenn es ganz gut läuft, sind Leserbriefe Sache der Chefredaktion.
Es tut mir leid, dass wir Ihnen nicht mit klareren Zahlen dienen können. Sicherlich gibt es auch in den medienwissenschaftlichen Studiengängen die eine oder andere Bachelor- oder Masterarbeit zu diesem Thema.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Pasquay